Grazetta

Emotionalen Herausforderungen in der Seniorenresidenz Eggenberg

Anfang April führte die Marktforschung des „Observer“ eine Umfrage zu den Sorgen der Österreicher in der Corona-Krise durch. Das Ergebnis: 63 Prozent sehnen sich nach dem Kontakt zur Familie und Freunden. Jene Menschen, die es besonders trifft, sind ältere und damit aktuell besonders gefährdete Personen. Unter den 14 medizinischen Einrichtungen der Sanlas Holding finden sich auch Pflegebetriebe und eine Seniorenresidenz, in denen diese Personengruppen ein Zuhause gefunden haben. Über die Sicherheitsmaßnahmen und die Gefühlslage in der Seniorenresidenz Eggenberg in Graz weiß Primarius Prof. Dr. Günter Nebel, Leiter und Eigentümer der Sanlas Holding, zu berichten.

Herr Prim. Dr. Nebel, der aktuelle Besucherstopp ist bestimmt eine emotionale Herausforderung für die Bewohner und das Team in der Seniorenresidenz Eggenberg. Wie ist die Gefühlslage?

Die aktuelle Stimmung in unseren Pflegeeinrichtungen ist durchaus gut. Wir vermitteln unseren Bewohnern die notwendige emotionale Stabilität und sorgen für ihre Sicherheit. Eine gute Kommunikation ist hier besonders wichtig.

Wie halten die Bewohner Kontakt zu ihren Familien?

Die Bewohner stehen in telefonischem Kontakt mit ihrer Familie und den Angehörigen, wobei sie unser Pflegepersonal tatkräftig unterstützt. An dieser Stelle darf ich unseren Mitarbeitern ein großes Dankeschön für ihren Einsatz aussprechen.

Welche Maßnahmen werden seitens der Sanlas Holding gesetzt, um für die Sicherheit der Bewohner zu sorgen?

Die Sicherheit der Bewohner und Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität. Wir sorgen dafür, dass alle Schutz- und Hygienerichtlinien eingehalten werden und die notwendigen Schutzartikel wie Handschuhe, Masken etc. zur Verfügung stehen.

Was braucht es in Zukunft, um weiterhin Sicherheit und eine adäquate Pflege zu gewährleisten?

Neben den bereits getroffenen Maßnahmen werden wir uns zukünftig noch mehr darum bemühen, dass sich insbesondere unsere Mitarbeiter in ihrer wichtigen Bedeutung für die Betreuung der Bewohner, vor möglichen Ansteckungsgefahren schützen können und eventuelle Infektionsquellen sofort gemeldet werden.

In der Pflege muss momentan ein besonderes Augenmerk auf die unmittelbare Kontaktarmut unserer Bewohner mit ihren Angehörigen gelegt werden. Wir möchten hier Videotelefonie als Hilfsmittel verstärkt einsetzen, wobei wir den Bewohnern mit dem Umgang dieser Technologien behilflich sein müssen. Hier möchte ich unsere Mitarbeiter in der Pflege nochmals lobenswert erwähnen und sie weiterhin motivieren unseren anvertrauten pflegebedürftigen Bewohnern ein Zuhause zu geben und so weit wie möglich eine familiäre Atmosphäre zu schaffen.

Inwieweit sind vorsorgliche Corona-Tests notwendig?

Es wird erforderlich sein ausreichend Corona-Testmöglichkeiten zur Verfügung zu haben. Pflegeheime sind vor einer Corona-Infektion primär gut geschützt, allerdings stellt jede von außen kommende Person, inklusive der Mitarbeiter, ein gewisses Risiko dar. Darauf wollen wir in naher Zukunft noch mehr Gewicht legen.

 

Primarius Prof. Dr. Günter Nebel, Leiter und Eigentümer der Sanlas Holding, berichtet im GRAZETTA Online-Interview von gesundheitlichen und emotionalen Herausforderungen in der Seniorenresidenz Eggenberg.

Text: Valentina Kauer

Fotos: Sanlas Holding, Unsplash

 

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