Mit seinen Erfolgen als Amateur hat Christoph Kuttnigg in den vergangenen Jahren stetig einen Schritt vor den nächsten gesetzt, um seinem Ziel näher zu kommen. Das hat der Köflacher mit dem Wechsel ins Golf-Profilager erreicht.
GRAZETTA • Du hast die ersten Turniere auf der Pro Golf-Tour in Ägypten hinter dir. Wie ist es dir ergangen?
CHRISTOPH KUTTNIGG • Der Einzug ins Finale ist beide Mal leider nicht gelungen. Aber jetzt heißt es einfach konzentriert weiterarbeiten und die Erfahrungen in die nächsten Turniere mitzunehmen. Im April warten auf der Tour wieder zwei Bewerbe, bis Ende September geht es dann in zweiwöchigen Abständen zu den Turnieren nach Polen, Deutschland, Österreich und Holland. Da gilt es, die Chancen zu nutzen und das Beste herauszuholen.
Wie hast du die auf den Beginn deiner ersten Saison als Profi vorbereitet?
CK • Ich habe viel am Simulator trainiert und auf der Driving Range meines Heimatklubs in Maria Lankowitz wie auch in Loipersdorf. Die Erfahrungen von Clemens Prader, der mich als Trainer seit eineinhalb Jahren begleitet, sind da natürlich immens von Vorteil. Er hat ja unter anderem selbst auf der Challenge Tour gespielt, kennt die Plätze und die Feinheiten seit gut 20 Jahren. Markus Klampfl unterstützt mich als Physiotherapeut, was immens wichtig ist. Es gilt den richtigen Mix aus Regeneration und Training zu finden. Mein Vater hat mich auf dem Weg immer unterstützt und ohne ihn wäre der Wechsel ins Profilager auch nicht realisierbar gewesen. Überhaupt war der Support in den letzten Wochen und Monaten großartig. Das war bei den letzten „Gösser-Open“ in Lankowitz spürbar, als ich den 15. Platz erreichte. Die Stimmung unter den Zuschauern war unglaublich.
Wann ist letztendlich der Entschluss gefallen, den Schritt zum Profi zu wagen?
CK • Das war ein Prozess, der stetig gereift ist. Ausschlaggebend war da die „Qualifying School II“ der Pro Golf-Tour im vergangenen Herbst in Trier. Nach Runde 1 und einem Score von 73 (+1) und einer weiteren 73-Runde war es schlussendlich eine T-15 Platzierung und damit konnte ich das Ticket für die komplette Tour lösen.
Lag der Golfschläger eigentlich schon in der Wiege neben dir?
CK • Eher der Fußball, weil ich als Kind den Plan hatte, Fußballprofi zu werden. Dann kamen aber die Probleme mit dem Knie und mit dem Kicken war Schluss. Durch die Nähe nach Lankowitz und zum GC Erzherzog Johann bot sich Golf als sportliche Alternative zum Fußball an. Es folgten dann erstmals viele Jugendturniere, aber der eigentliche Schub kam dann in den USA.
Das Feuer und die Leidenschaft für den Sport kamen dann über den Großen Teich mit zurück und damit auch das Vorhaben, als Profi auf den Platz zu gehen.
Wie das?
CK • Für den Bachelor in Sales Management studierte ich in Klagenfurt. Im Zuge dessen besuchte ich ein Austauschprogramm in Iowa, wo ich natürlich in der Freizeit auch Golf spielte. Ein Trainer der University of Northern Iowa hat mich beobachtet und mir ein Golfstipendium ermöglicht. So sind aus den ursprünglich geplanten sechs Monaten dann zwei Jahre geworden. Wir haben jeden Tag von sechs Uhr morgens bis sechs Uhr am Abend trainiert, sind mit dem Bus stundenlang zu Turnieren quer durchs Land gefahren. Mit der Mannschaft gibt es heute noch Kontakt. Es war eine großartige Zeit. Das Feuer und die Leidenschaft für den Sport kamen dann über den Großen Teich mit zurück in die Heimat und damit auch das Vorhaben, als Profi auf den Platz zu gehen.
Foto: Conny Leitgeb