Die Kieferorthopädin Dr. Justina Sabukoschek hat es sich mit der Invisalign Methode zur Aufgabe gemacht, Menschen während ihrer Behandlung mit unsichtbaren Zahnspangen mehr Komfort zu bieten und ihnen für die Zukunft wieder ein perfektes Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Gerade muss sie ihren Arbeitsalltag umkrempeln, um auch jetzt Zahnkorrekturen mit Wohlfühlfaktor anbieten zu können. Warum sie diesen Mehraufwand aber als positiv empfindet, weil sich dadurch neue Möglichkeiten für die Patienten ergeben, erzählt Dr. Sabukoschek im GRAZETTA-Interview.
Frau Sabukoschek, was haben Sie aufgrund der aktuellen Situation in Ihrer kieferorthopädischen Praxis geändert?
Sehr viel! Wir haben die Zeit der Ausgangsbeschränkung für unsere Patienten intensiv genutzt, um unsere Hygienestandards noch weiter nach oben zu schrauben. Im Zuge dessen wurde die Sterilisation des gesamten vorhandenen Instrumentariums wiederholt und eine Desinfektion des kompletten Inventars vorgenommen. Zusätzlich verwenden wir ab sofort ausschließlich steriles Einmal-Instrumentarium. Aber damit nicht genug, denn auch unser Personal wurde auf ein ganz neues Hygieneprotokoll eingeschult. Ebenfalls neu ist die Onlineberatung für Erstpatienten während der Krise per Videokonferenz. Videotelefonate sind auch für Patienten in Behandlung möglich. Und last but not least wurde das Dental Monitoring bei unseren Behandlungen integriert.
Was genau ist Dental Monitoring?
Meine Patienten bekommen eine kleine Scanner Box, mit der sie einmal pro Woche ihre Zähne scannen und die Fotos über eine Patienten-App auf ihrem Handy senden. So überprüfen wir jede Woche den Behandlungsfortschritt und der Patient sitzt dabei gemütlich zu Hause. Bei auftretenden Abweichungen wird der Patient sofort von uns kontaktiert und bei Bedarf in die Ordination bestellt. Patienten, die Dental Monitoring benutzen, müssen nur noch alle 8 bis 12 Wochen, in die Ordination kommen. So werden Zahnspangen-Behandlungen mit der Invisalign Methode noch schneller und präziser, und das mit viel weniger Praxisbesuchen. Dental Monitoring kann ab sofort in Österreich zusätzlich zur unsichtbaren Zahnspange erworben werden. Teenager, die ihre Behandlung bei uns starten, bekommen es für die Zeit der Krise kostenfrei zur Verfügung gestellt.
In der Zahnmedizin ist man besonders nah an den Patienten dran. Wie halten Sie den vorgegebenen Abstand von 1 Meter ein?
Gar nicht, denn das ist während der Behandlung unmöglich. Wir treffen aber sämtliche Maßnahmen, um Patienten und uns zu schützen.
Was können Sie tun, um sich und den zu Behandelnden besser zu schützen?
Alle Patienten, die unsere Ordination zurzeit aufsuchen, werden im Vorfeld telefonisch kontaktiert, um etwaige Gesundheitsrisiken abzuklären. Beim Betreten der Ordination, werden meine Patienten gebeten, ihre Hände mit Seife zu waschen und anschließend zu desinfizieren. Sie erhalten auch eine desinfizierende Mundspülung vor der Behandlung. Außerdem ist immer nur ein Patient in der Ordination zur Behandlung anwesend.
Ist die Verunsicherung der Patienten für Sie mit wirtschaftlichen Ängsten verbunden?
Die Corona-Krise ist für uns Menschen eine Chance, uns auf echte Werte zu konzentrieren. Gesundheit ist das wichtigste Gut, das wir haben. Ohne Gesundheit ist alles andere nichts wert. Daher bin ich sehr zuversichtlich, dass die Menschen gerade jetzt verstehen, dass sie in sich, in ihren Körper und damit in ihre Gesundheit investieren müssen.
Text: Kristina Riegebauer
Foto: Stephan Friesinger
Kommentieren