Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) hielt anlässlich des Josefitags eine programmatische Rede über Stärken und Herausforderungen der Steiermark. Das Impulsreferat hielt der Pöllauer Fleischermeister Robert Buchberger.
GRAZETTA • Sie haben über Chancen, Möglichkeiten und Besonderheiten des Landes gesprochen. Was zeichnet die Steiermark aus?
CHRISTOPHER DREXLER • Mit meiner Antwort könnten wir wohl mehr als eine ganze Ausgabe füllen, weil die Steiermark so viel Potenzial hat. Wir sind Spitzenreiter in Forschung und Entwicklung und gehören zu den Top-Regionen in Europa. Wir sind aber auch ein Land mit einer einzigartigen Natur und mit hervorragenden regionalen Lebensmitteln. Wir sind auch das Land des Ehrenamts, ein Engagement, das einen großen Beitrag zu unserer Gesellschaft leistet. Mir war anlässlich des Landesfeiertags wichtig, uns bewusst zu machen, wo unsere Stärken liegen, aber auch, wo wir noch besser werden können.
Sie haben in Ihrer Steiermark-Rede über Zukunftsängste der Menschen und die allgemeine Stimmung im Land gesprochen. Was ist damit gemeint?
CD • Uns muss bewusst sein, dass in unserem Land eine gewisse düstere Stimmung herrscht. Eine Stimmung, die nichts explizit mit der Steiermark zu tun hat, die die Steiermark aber um nichts weniger im Griff hat. Die Kernaufgabe der Politik ist es, die Zukunft so zu gestalten, dass sich die düstere Stimmung in ein positives Bild wandelt. Man hat viel zu oft das Gefühl: Hier die Agenda von Politik und Medien – da die realen Sorgen der Menschen. Ich sage klar: Nicht in unserer Steiermark! Denn Menschen, Familien, Betriebe: Alle müssen kämpfen. Deswegen braucht es Politiker, die kämpfen. Aber nicht jeder gegen jeden. Sondern gemeinsam für die Bürger.
Für Betriebe sind die Rahmenbedingungen gerade sehr fordernd. Was erwarten die steirischen Unternehmen von der Politik?
CD • Ich habe, seitdem ich Landeshauptmann bin, viele Betriebsbesuche gemacht und bin jedes Mal aufs Neue von unseren großartigen Unternehmen begeistert. Die Wünsche an die Politik sind aber immer die gleichen: Stabilität, Planungssicherheit und Leistung. Stabilität betrifft die Politik eines Landes, bei der Planungssicherheit geht es um Normen und Regeln. Ein großes Thema ist auch die Leistungsbereitschaft , die in der Politik, aber auch in der Gesellschaft wieder einen deutlich höheren Stellenwert bekommen muss. Deshalb bin ich überzeugt, dass diese Regierung ein Erfolgsfaktor für den Standort Steiermark ist. Weil wir für Stabilität stehen und für Verlässlichkeit. Damit geben wir den Unternehmen Sicherheit.
Neben Gesundheit und Kinderbetreuung haben Sie in Ihrer Rede auch neue Ziele für das Thema Wohnen abgesteckt. Was kann die Steiermark in diesem Bereich tun?
CD • Wir sind als Landesregierung mit dem Th ema Wohnen noch lange nicht fertig. Wir werden noch vor dem Sommer ein weiteres Wohnpaket präsentieren können und genau im Auge behalten, was es noch braucht, um das Wohnen trotz schwieriger, äußerer Rahmenbedingungen wieder leistbarer zu machen und an welchen Schrauben und Rädchen wir von Landesseite dabei drehen können. Wir haben bereits im Juli 2023 eine steirische Wohnbau- und Wohnoffensive gestartet, die ihresgleichen in Österreich sucht. Ich denke an den Wohnbonus, an die Sanierungsförderung Neu und an die umfassende Reform der Geschoßbauförderung, wo alleine mit dieser Förderschiene in diesem und nächstem Jahr 2.800 neue leistbare, hochwertige und nachhaltige Wohnungen auf den Weg gebracht werden.
Sie haben den Pöllauer Fleischermeister Robert Buchberger eingeladen, ein Impulsreferat zu halten.
CD • Robert Buchberger steht für viele großartige Betriebe und Unternehmerpersönlichkeiten in unserem Land. Sein Fleischer-Betrieb ist ein steirisches Erfolgsmodell. Mit viel Begeisterung, Können und Geschick zeigt er, welche Leistungskraft in unserem Land steckt. Und, dass unser größtes Potenzial die Menschen und ihre Innovationskraft sind. Nach jedem Gespräch mit ihm bin ich immer wieder aufs Neue begeistert, wie viel unser Land zu bieten hat. Robert Buchberger ist damit nicht nur ein großartiger Botschaft er für die Steiermark im In- und Ausland. Er wirbt auch für mehr Nachhaltigkeit, für den bedachten Umgang mit Lebensmitteln und die Besonderheiten unserer Heimat.
Fotos: Christopher Jörgler, Benjamin Gasser