Grazetta

„Klares BEKENNTNIS zu unseren WERTEN“

Der Herbst verspricht sehr heiß zu werden: Im Bund und im Land stehen Wahlgänge bevor. Um heiße Themen ging es auch im Gespräch mit Landeshauptmann Christopher Drexler.

GRAZETTA Herbstzeit ist vor allem auch Eventzeit und das bringt ein reichhaltiges Angebot an Festen und Großveranstaltungen mit sich. Ist Brauchtum und Tradition heutzutage noch in Mode, noch gefragt?
CHRISTOPHER DREXLER • Brauchtum und Tradition machen die Steiermark zu dem wunderschönen Bundesland, das es ist. Das ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Heimat und das soll auch weiterhin so bleiben. Wir müssen Acht geben, dass weder von extrem linker, noch extrem rechter Seite Begriffe wie „Heimat“ oder „Brauchtum“ missbraucht und in ein schlechtes Licht gerückt werden. Setzen wir gemeinsam ein klares Bekenntnis zu unseren Bräuchen und Traditionen, zu unseren Werten! Die halten wir hoch und lassen sie uns von niemandem verbieten oder schlecht machen, denn sie sind auch so etwas, wie eine Hausordnung. Diese Werte und Grundregeln – Freiheit, Gleichberechtigung, Respekt – gelten in unserem Land für alle.

Anfang August mussten wir erleben, dass in Wien mehrere Konzertveranstaltungen von Taylor Swift aufgrund einer konkreten Terrorgefahr abgesagt wurden. Welche Entwicklungen kommen da auf uns zu?
CD • Ich finde es dramatisch, dass die Konzerte von Swift nicht stattfinden konnten. Es ist über alle Maße bestürzend, dass in unserem Land eine derartige Bedrohung durch den Islamismus besteht. Gleichzeitig muss man sagen, dass unsere Polizei- und Ermittlungsbehörden großartige Arbeit leisten und für das größtmögliche Maß an Sicherheit sorgen. Wir müssen ihnen aber schon auch die richtigen Werkzeuge in die Hand geben, um ihnen ihren Einsatz für unsere Sicherheit zu erleichtern – hier ist die Justizministerin am Zug!

Was braucht es hier Ihrer Meinung nach konkret?
CD • Wir sehen in diesem unfassbaren Fall, wie wichtig es ist, dass Sicherheitsbehörden die Internet-Kommunikation von Extremisten und Gefährdern überwachen können. Wieso sind wir jedes Mal aufs Neue auf die Hinweise ausländischer Dienste angewiesen, um derartige Verbrechen zu verhindern? Das fragen sich derzeit viele. Und es liegt an der völlig unverständlichen Rechtslage in Österreich. Justizministerin Zadic muss endlich handeln und die Überwachung der Kommunikation über Messenger-Dienste ermöglichen. Ich habe die Ministerin schon im November 2023 aufgefordert, diese eklatante Sicherheitslücke in Österreich zu schließen und betone nochmals: Nehmen Sie endlich Ihre Verantwortung ernst und handeln Sie, Frau Bundesministerin!

Die Tatverdächtigen hinter diesen Anschlagsplänen sind oft mals sehr jung. Haben wir ein größer werdendes Problem mit der Kriminalität unter jungen Menschen?
CD • Gewalt und Kriminalität nimmt zu – das sehen wir vor allem in den Städten. Aber auch in den Schulen. Das muss man ganz offen ansprechen. Die Täter werden dabei immer dreister, aber auch immer jünger – weil sie davon ausgehen, dass sie für ihre Taten nicht geradestehen müssen. Das ist in keiner Weise zu akzeptieren. Daher habe ich bereits zu Beginn dieses Jahres eine Expertenrunde einberufen, die Maßnahmen erarbeitet, wie man auf die gestiegene Jugendkriminalität reagieren kann. Es geht um Integrationsmaßnahmen und um Präventions- und Sozialarbeit. Da geht es aber auch um härtere Strafen und mehr Handhabe für die Exekutive.

Viele Volksfeste, aber auch zahlreiche andere Bereiche des öffentlichen Lebens, sind in wesentlichem Maße vom Ehrenamt geprägt. Was kann man tun, um das Ehrenamt für die Zukunft weiter abzusichern?
CD • Unsere Ehrenamtlichen – die Vereine, die Einsatzorganisationen, die Dorfgemeinschaften – stehen für Gemeinschaft, Zusammenhalt, für unsere steirischen Werte schlechthin. Das ist eine unglaublich wichtige Leistung. Ich bin der Meinung, die Gesellschaft, der Staat, sollte auch etwas zurückgeben – gerade an jene, die unter Einsatz der eigenen Sicherheit und Gesundheit freiwillig für andere da sind. Ich habe vorgeschlagen, für sie einen Steuerfreibetrag einzuführen, ob der Zahl der geleisteten Stunden, wäre dieser Bonus mehr als gerechtfertigt.  

Foto: Marija Kanizaj

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