„Es ist das größte Abenteuer, dein Traumleben zu leben“, sagte die US- amerikanische Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey einmal und spricht damit Gabriele Schenk aus dem Herzen. Die Grazerin hat sich als Managerin in der internationalen Hotellerie einen Namen gemacht.
Ihr war von Jugend an klar, was sie will: Gabriele Schenk wollte hinaus in die weite Welt. Für die junge Frau war es der „schönsten Tag im Leben“ als sie von der Hotelfachschule in Bad Gleichenberg aufgenommen wurde. Die Ausbildung war das Ticket für das Leben, das sie sich gewünscht hatte.
Heute lebt und arbeitet sie in Kuwait. Bevor sie als Managerin für Hotels der Luxuskette Hyatt im Emirat zuständig war, sammelte sie Erfahrung in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, in den USA und im ägyptischen Sharm-El-Sheik. „Als ich im Hyatt am Roten Meer gearbeitet habe, war der Badeort noch weitgehend unbekannt“, erinnert sich Schenk. Nach Stationen in Bahrain, Algerien, Dubai und Tansania entschied sich Schenk vor 20 Jahren für den Wüstenstaat Kuwait.
Die gebürtige Grazerin spricht drei Sprachen, hat 64 Länder bereist und in zwölf Ländern gearbeitet. Ihr Know-how als Spitzenmanagerin in der Hotellerie ist gefragt. Als Pre-Opening-Director leitet sie alle Arbeiten, die für die Eröffnung eines neuen Hotels im Luxussegment notwendig sind. Acht Hoteleröffnungen hat die Steirerin bisher gemanagt. Nach der Eröffnung des Grand Hyatt in Kuwait City im Vorjahr steht jetzt die Eröffnung des Grand Hyatt Residences im November an. Seit März dieses Jahres laufen alle Fäden bei Schenk zusammen.
Gabriele Schenk hat aber nicht nur Erfahrung mit der Inbetriebnahme von Hotels der gehobenen Kategorie, sie war für Restaurants ebenso verantwortlich wie für die Organisation von Veranstaltungen und sogar für eine königliche Hochzeit mit tausenden von Gästen. Bei großen Events dirigiert sie bis zu 2.000 Mitarbeiter, die oft aus aller Herren Länder stammen. Da braucht es nicht nur Managementerfahrung, sondern auch interkulturelles Fingerspitzengefühl.
„Der arabische Raum ist eine eigene Welt“, sagt Schenk. „Aber Kuwait ist sehr viel offener, als man in Europa manchmal denkt. Die Menschen sind zuvorkommend und hilfsbereit
, man lebt sich hier gut ein.“ Im Nachhinein bedauert die internationale Hotel-Managerin, dass sie nicht früher nach Kuwait gegangen ist.Schwierigkeiten gab es nur bei der Anerkennung ihrer Ausbildung. „Das war manchmal schwierig“, erinnert sich Schenk. „Das hat eben mit den verschiedenen Anerkennungs- und Zertifizierungssytemen zu tun.“
Nach ihren Jahren im Wüstenstaat und Temperaturen von 50 Grad Celsius wird Gabriele Schenk in eine andere Klimazone übersiedeln. In die Schweizer Berge, wo die Hyatt Hotelgruppe ein Headoffice hat. In Zürich wird Gabriele Schenk in Zukunft als Managerin of Procurement die Beschaffungsprozesse des Konzerns weiterentwickeln und das Ressourcen- und Lieferantenmanagement für Europe, Afrika und den Mittleren Osten übernehmen. Das familiengegründete Global-unternehmen legt sehr viel Wert auf Umwelt, Klima, Gerechtigkeit und hat sehr hohe Standards in Bezug auf Schutz und Berücksichtigung der Region und Kultur des Standortes des jeweiligen Hauses.
Was Gabriele Schenk in ihrem polyglotten Leben immer vermisst hat, wird nicht überraschen: Das steirische Kernöl
, ein Semmerl mit Extrawurst und die Frankfurter Würstel mit Saft, die Schenks Papa so gut zubereitet. Fragt man sie nach einer Herausforderung, die die routinierte Managerin gerne noch einmal angehen würde, nennt sie die Organisation des Wiener Opernballs. Das Know-how dafür hätte sie jedenfalls, und vielleicht fällt diese informelle Bewerbung ja genau dem Richtigen in die Hände.Fotos: Grand Hyatt Kuwait