THE NEXT BIG THING. Das sagen Musikkenner über die junge steirische Sängerin Zelda Weber. Mit ihren Singles „Go“ und „Oblivious“ ist die 19-Jährige drauf und dran, eine ganz große Sängerin des Blues zu werden.
Zelda Weber hat eine Stimme, die sich einprägt. Sie erinnert an Amy Winehouse, oder doch eher an Billy Holiday? Jedenfalls hat diese Stimme eine ganz besondere Schönheit, sie ist dunkel und samtig, aber auch frisch und leicht zugleich.
Und diese Stimme gehört einer gerade einmal 19-jährigen Frau, die die Musikwelt aufhorchen lässt. „So etwas habe ich seit Jahrzehnten nicht gehört“, sagt Walter „Walla“ Mauritz, Ex-Sänger und Mastermind der österreichischen Underground-Legende Novak’s Kapelle über sie.
Mauritz ist nicht der einzige alte Hase des Musikgeschäfts, der von der in der Nähe von Fürstenfeld aufgewachsenen jungen Musikerin begeistert ist. Der Kritiker und Musikverleger Walter Groebchen sagt ihr „eine offensive Sensibilität, erstaunliche Reife und Durchsetzungskraft nach, die jedenfalls nicht alltäglich ist und zu der sich eine höchst erwachsene, markante, intensive Stimme gesellt“.
Wohl auch deshalb hat Gröbchens Indy-Label Monkey Music Webers erste zwei Singles „Go!“ und „Oblivious“ herausgebracht. Die beiden Songs hat Weber mit Bob Gutdeutsch aufgenommen, was sich als Glücksfall herausgestellt hat. „Mit Bob hat das richtig gut gepasst“, sagt sie. „Mir fällt es manchmal schwer, das, was ich will, in Worte zu fassen. Ich bin ja keine studierte Musikerin.“ Gutdeutsch hat sich davon nicht beirren lassen. Die Kommunikation mit den Studiomusikern hat er übernommen. „Weil er diese Sprache kann“, sagt sie.
Weil er diese Sprache kann
Zelda Weber über Bob Gutdeusch
Auch wenn Weber, wie sie selbst sagt, den musikalischen Jargon nicht kennt, wie man Musik macht, scheint die junge Frau instinktiv zu wissen. Sie komponiert ihre Songs, interpretiert sie, spielt Klavier und manchmal auch Gitarre. Und wie sie das tut, lässt Vergleiche mit den großen Diven des Pop-Universums – von Tori Amos bis Amy Winehouse – zu. Noch gibt es zwar nur ein paar verwackelte Videos auf YouTube, aber die Szene hat trotzdem begriffen, wer da in den Startlöchern steht.
Musik war für Zelda Weber in ihrer Jugend immer eine Art Zufluchtsort. Geboren in Köln übersiedelte Zeldas Familie nach Burgau in der Nähe von Fürstenfeld, wo die fünf Jahre alte Zelda immer ein bisschen Außenseiterin geblieben ist. „Ich bin halt am Land nicht so gut angekommen“, erinnert sie sich. „Deshalb habe ich angefangen zu schreiben und Musik zu machen.“ Was aber nicht bedeutet hat, dass sie keine schöne Kindheit gehabt hätte, wie sie schnell hinzufügt. Inzwischen lebt die junge Musikerin in Wien und genießt das Leben in einer Stadt, in der ihr nie langweilig wird.
Vielleicht auch deshalb, weil sich ihr Leben gerade fundamental verändert. Aus der etwas scheuen und zurückgezogenen Frau wird gerade eine anerkannte Musikerin, die sich in ihrer Rolle noch finden muss. „Es ist schon verrückt, was mir jetzt gerade passiert“, sagt sie. „Bisher habe ich Musik immer nur für mich gemacht.“ Jetzt sind ihre Songs auf FM4 zu hören, eine Tournee im Herbst wird gerade vorbereitet. Im Herbst wird auch ihr erstes Album erscheinen. Und die Songs werden klingen als stammten sie von einer Sängerin des schwarzen Blues im tiefsten Süden der USA.