Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder im Zentrum von Graz avanciert nach dem Umbau zu einer noch stärkeren Säule in der steirischen Gesundheitsversorgung.
Seit 2018 wird im Ordensspital der Barmherzigen Brüder am Standort Marschallgasse neu- und umgebaut. Wenn das „Ordenskrankenhaus Graz-Mitte“ am 1. September dieses Jahres seine Pforten öffnet, werden dort das operative Zentrum der Abteilungen für Chirurgie, Gynäkologie, Innere Medizin I und II, Radiologie sowie Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde zu finden sein. Ein Herkulesprojekt. Nicht nur der Standort im Herzen von Graz war eine besondere Herausforderung für die Baufirmen, es durfte auch zu keiner Zeit der Patienten-Betrieb eingestellt werden. „Für mich schließt sich mit Anfang September ein zehnjähriger Kreis“, erklärt der Gesamtleiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Graz, Oliver Szmej. Seit seinem Eintritt 2012 dreht sich alles um die Neuausrichtung der Barmherzigen Brüder in Graz inklusive Architektenwettbewerb,
Bauorganisation, Leistungsdefinitionen und natürlich Finanzierungsfragen. Eine spannende, aber auch anstrengende Dekade, wie auch der Ärztliche Leiter Geza Gemes bestätigen kann: „Das Projekt zeigt letztlich aber auch die Anerkennung des Landes, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Graz ist durch die Neuausrichtung ein unverzichtbarer Bestandteil der steirischen gesundheitlichen Grundversorgung.“
Spital der Zukunft
Möglich wird das durch eine gezielte Schwerpunktsetzung. Während in der Marschallgasse künftig unter anderem Chirurgie, Gynäkologie und HNO-Versorgung sowie eine erweiterte Intensivstation zur Verfügung stehen, werden diese Bereiche im Krankenhaus der Elisabethinen in Graz geschlossen. Dort konzentriert man sich ab September auf die konservativen Bereiche mit Schwerpunkt Altersmedizin, auch die Mitarbeiter wechseln teilweise den Standort. „Aus medizinischer Sicht ist das absolut State-of-the-Art, denn entsprechend große Einheiten können auf Grund der zunehmenden Spezialisierung leichter medizinische Top-Leistungen bringen“, sagt Gemes. Schon jetzt liegt man in der Marschallgasse in den Bereichen Kolorektal- sowie Schilddrüsen-Chirurgie, Rheumatologie und im Krankenhaus der Elisabethinen bei der Adipositasbehandlung im Spitzenfeld. „Ich bin dankbar, dass ich diese Neuausrichtung begleiten durfte. Seitdem ich da bin, geht es in Richtung Zukunft“, erklärt Szmej.
Die modernste Ausstattung der neuen Räumlichkeiten, die dank zahlreicher Lichtschächte hell und freundlich wirken, sollen dafür sorgen, dass sich Patienten und Personal möglichst wohl fühlen. Im Zuge des Baus wurde darum auch die Apotheke saniert und eine neue Cafeteria gebaut. In der modernen Krankenhaus-Kapelle, deren Dreiecksfenster das Logo der Barmherzigen Brüder widerspiegeln und im neugestalteten und vergrößerten Klostergarten finden Patienten und Mitarbeiter Orte der Ruhe und Besinnung.
ÄRZTLICHER LEITER GEZA GEMES
Der habilitierte Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin hat seine Ausbildung an der Universitätsklinik in Graz gemacht und in den USA vertieft. Er ist nebenbei als Flugrettungsarzt, Notarzt und beim Roten Kreuz Graz tätig und leitet seit 2017 als Ärztlicher Direktor das Krankenhaus
der Barmherzigen Brüder in Graz.
GESAMTLEITER OLIVER SZMEJ
1970 in Graz geboren, studierte unter anderem Rechtswissenschaften. Er war Universitätsdirektor sowie Vizerektor der Medizinischen Universität Graz, bevor er 2012 die Gesamtleitung der Barmherzigen Brüder Graz-Eggenberg und 2014 die
Gesamtleitung des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Graz übernahm.
DIE LEISTUNGEN
Abteilung für Chirurgie: Darm- und Schilddrüsenchirurgie, Behandlung von Tumorleiden, kolorektale Chirurgie, Adipositaschirurgie Abteilung für Gynäkologie: Behandlung gutartiger und bösartiger Erkrankungen in der Frauenheilkunde Abteilungen für Innere Medizin I und II: Gastroenterologie, Rheumatologie, Onkologie und Hämatologie, Dialyse, Schilddrüse Abteilung für Anästhesiologie mit Intensivstation Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen mit den Schwerpunkten Mittelohr und Implantate, ästhetische Gesichtschirurgie, Schlafmedizin Institut für Radiologie mit neuem 3T-MRT Institut für Nuklearmedizin Institut für Labordiagnostik Zentrale Notaufnahme von 07:30 - 14:30 Uhr Gehörlosenambulanz
Wertewelten
Denn getreu dem Motto „Gutes tun und es gut tun“ sind die Mitarbeiter für das Ordensspital im Zeichen des Granatapfels die wichtigste Säule. „Wer zu uns kommt, bringt eine christlich-soziale Wertehaltung mit, die sich in der Sorge um den Patienten widerspiegelt“, erklärt der Ärztliche Direktor. Auch die Ordensbrüder sind aktiv involviert. „Es gibt spirituelle Mitarbeiter-Einführungen, und wer möchte, kann sich noch weiter vertiefen. Es ist uns ein Anliegen, diese Wertewelt in unsere tägliche Arbeitswelt zu integrieren“, ergänzt Szmej. All dies führe zu einer starken Identifikation der Mitarbeiter mit dem Spital.
Um dieses Gefühl auch bei den über 100 Kollegen aus dem Krankenhaus der Elisabethinen zu wecken, die am 1. September zur bestehenden Mannschaft dazustoßen werden, plant man ein ganz spezielles Welcome-Event, dessen Höhepunkt eine Messe und Segnung durch Bischof Wilhelm Krautwaschl sein werden. Und am 21. September 2022, dem offiziellen Eröffnungstag, ist die Bevölkerung eingeladen, sich bei einem Tag der offenen Tür selbst ein Bild des modernen Spitalsareals zu machen. Dabei kann man auch die Lieblingsorte der beiden Leiter besuchen. „Meiner ist der Klostergarten, der nun wieder in voller Pracht erblüht“, sagt Szmej. Gemes ergänzt schmunzelnd: „Das OP-Zentrum ist mein absoluter Favorit – denn da konnte ich persönlich mitgestalten, ein einmaliges Privileg für einen Anästhesisten.“
Noch mehr Informationen zum neuen Krankenhaus und zum Eröffnungsprogramm am 21. September 2022 finden Sie unter: www.barmherzige-brueder.at
Fotos: Conny Leitgeb, BHB/Harry Schiffer; Werbung
