Grazetta

Das grüne Gold fließt weiterhin

Seit über eineinhalb Jahren begleiten wir die Ölmühle Birnstingl bei der Produktion des grünen Goldes der Steiermark. Aufgrund der Ereignisse im Zusammenhang mit Covid-19 hat sich der Arbeitsalltag des heimischen Kernölproduzenten stark verändert. Bis zu 50 % mehr Kernöl hat der Familienbetrieb in den vergangenen Wochen an den heimischen Handel geliefert. Geschäftsführerin Andrea Zoller-Birnstingl berichtet GRAZETTA Online von Herausforderungen, Sicherheitsmaßnahmen und dem erfreulichen Fakt, dass wir auf Kürbiskernöl definitiv nicht verzichten müssen.

Frau Zoller-Birnstingl, wie geht es Ihnen und Ihrer Familie?

Gesundheitlich Gott sei Dank gut, das ist derzeit das Wichtigste. Trotzdem herrscht eine ungewöhnliche Stimmung. Es ist eigenartig den eigenen Familienmitgliedern mit Schutzmaske und Sicherheitsabstand gegenüberzustehen. Unser Vater ist über 70 Jahre alt und darf erst nach Arbeitsschluss allein nach dem Rechten sehen.

 

Mit welchen Herausforderungen haben Sie zu kämpfen?

Besonders die ersten Tage nach der Maßnahmensetzung der Bundesregierung Mitte März waren sehr herausfordernd. Da musste plötzlich alles schnell gehen, damit unser Kürbiskernöl im Handel weiterhin vorrätig ist. Aktuell haben wir uns in getrennte Teams aufgeteilt, um sicherzustellen, dass der Betrieb auch bei einer möglichen Ansteckung eines Einzelnen weiterläuft.

 

Das bedeutet, bei Mitarbeiterausfällen ist die Produktion sichergestellt?!

So ist es! Da sich alle Schlüsselpersonen in Teams aufgeteilt haben und jedes Team sämtliche Handgriffe im Unternehmen kennt, können wir die Kernölproduktion auch bei einem möglichen Ausfall uneingeschränkt sicherstellen.

Aufgrund der großen Lagerkapazitäten & der vorrätigen Rohstoffe kann die Ölmühle Birnstingl täglich frisches Kürbiskernöl für den heimischen Handel produzieren.

 

Welche Sicherheitsmaßnahmen setzen Sie, um Ausfälle zu vermeiden?

Wir halten einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern ein. Jeder Mitarbeiter ist mit Masken und Handschuhen ausgestattet. Handhygiene ist wichtiger denn je. Außerdem wird jeder Arbeitsbereich täglich nach Arbeitsschluss desinfiziert. Nicht unbedingt notwendige Termine werden natürlich verschoben. Bei Meetings setzen wir auf Videokonferenzen, da wir hier mit allen verfügbaren technologischen Möglichkeiten ausgestattet sind. Das war zwar anfangs gewöhnungsbedürftig, wurde aber schnell zur Norm.

 

Haben Sie genügend Rohstoffe, sprich Kürbiskerne, um den Lebensmittelhandel und damit die Konsumenten weiterhin versorgen zu können?

Wir kaufen die gesamte Jahresmenge an Kürbiskernen im Herbst während der Erntezeit an und kommen damit mindestens eineinhalb Jahre aus. Durch unsere großen Lagerkapazitäten haben wir die Möglichkeit ein Überlager aufzubauen. Somit sind wir auch in Krisenzeiten lieferfähig und können weiterhin täglich frisches Kürbiskernöl pressen.

 

Geschäftsführerin Andrea Zoller-Birnstingl (M.) und ihre Geschwister Laura, Peter, Lukas sowie Lukas‘ Freundin Lisa (v. l.) stellen auch in Krisenzeiten die Kernölproduktion im Familienbetrieb sicher.

Text: Valentina Kauer

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