Grazetta

Recht gut zu tun

Die Grazer Rechtsanwälte Vinzenz Fröhlich, Maria Christina Kolar-Syrmas und Armin Karisch haben ihre Kanzlei im Kleinen Palais Attems in der Sackstraße vergrößert. Die infrastrukturelle Expansion geht einher mit dem Anstieg spezieller, wie auch umfangreicher rechtlicher Begleitung. Aber eigentlich war das immer schon so.

Die Wände im neuen Büro von Vinzenz Fröhlich sind noch weiß. Ausgewählte Fotografien und Bilder müssen noch auf ihren Auftritt warten. Weil es dem Rechtsanwalt und Verteidiger in Strafsachen momentan an Zeit zum Aufhängen fehlt. Wieder einmal. Statt auf Zellulose oder Acryl blickt Fröhlich in der Kanzlei auf und in Akten voll von Amtsmissbrauch, Mobbing sowie Diskriminierung. „Die Verfahren bei den öffentlich Bediensteten werden tendenziell mehr“, ist Fröhlich seit geraumer Zeit auf das Beamtendienstrecht fokussiert. Personalvertretungen bringen ihre Kandidaten in Stellung, der politische Einfluss, unabhängig von Geschlecht, Alter und Ressort, setze sich über das „Bestprinzip“ hinweg. „Die Geschädigten haben keine Chance zu erfahren, warum sie die Stelle nicht bekommen haben. Es gibt oft nicht die geringsten Anhaltspunkte“, weiß Fröhlich aus Erfahrung und spricht von teilweise langwierigen Verfahren, die sich über Jahre ziehen: „Ohne rechtlichen Beistand ist das ein Ding der Unmöglichkeit.“ Zudem seien Beamte im Anlassfall nicht nur vom Strafrecht, sondern durch das Disziplinarrecht doppelt belastet. Fröhlich führt den Anstieg der disziplinarrechtlichen Fälle auch auf die verstärkte mediale Berichterstattung der letzten Zeit zurück: „Private Verfehlungen von Beamten sind zunehmend öffentlich geworden. Öffentlich Bedienstete dürfen auch in ihrem Privatleben dem Ansehen der Republik nicht schaden.“  Ebenso habe Mobbing durch die Digitalisierung ein neues Level erreicht. „Auch das hat die Vergangenheit gezeigt: Durch die Auswertung von Sozialen Medien haben in diesem Bereich Qualität und Quantität stark zugenommen.“

Handy statt Detektei

Das Smartphone sorgt auch im Spezialgebiet von Maria Christina Kolar-Syrmas für wenig Arbeitsentlastung. Legte die renommierte Scheidungsanwältin früher noch Auswertungen von Privatdetekteien in die Akten, sind es heute jene vom Handy des Partners. „Das kommt immer wieder vor. Und man muss leider feststellen, dass die Pandemie ihren Teil dazu beigetragen hat. Die Intensivierung des Zusammenlebens über so einen langen Zeitraum war für viele letztendlich dann einfach zu viel.“ Das Klischee, dass Frauen sich bei Scheidungen vorwiegend von Frauen vertreten lassen, will sie indessen nur bedingt bestätigen: „Es stimmt schon, dass Frauen vorwiegend nach einem weiblichen Rechtsbeistand suchen. Aber auch intelligente Männer werden gerne von Frauen vertreten. Deshalb gibt es keine Generalisierung“, so Kolar-Syrmas. Grundlegend gehe ihr es aber nicht um das Geschlecht, sondern um die Würde. „Das sind immer Situationen, die sehr viel mit Emotion zu tun haben. Insofern geht es mir darum, die Würde jedes Einzelnen zu bewahren und zu vergleichen.“ Dahingehend zitiert sie gerne das Sprichwort: „It takes two for Tango.“ Recht gut zu tun hat auch Partner Armin Karisch der zahlreiche Bauträger bei den Verträgen begleitet: „Die Branche ist durch die wirtschaftliche Entwicklung nach wie vor stark am Expandieren, das Zinsniveau nach wir vor tief und Immobilienprojekte verstärkt als Anlage wahrgenommen.“ Letztendlich teilen sich die drei Partner ihre Klienten auch. Die Spezialisierungen jedes Einzelnen greifen über und finden sich dennoch unter einer Adresse: dem Kleinen Palais Attems.     

Drei Spezialisten – eine Kanzlei: Die Anwälte von FSKL im Kleinen Palais Attems in der Grazer Sackstraße, Vinzenz Fröhlich, Maria Christina Kolar-Syrmas und Armin Karisch (v. l.)

Fotocredit: Conny Leitgeb

P. Kovacs-Merlini

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