Grazetta

Wissenswertes

Ein Besuch bei Johann Fürntratt ist ein Schritt in die Superlative. Dafür sorgen mehr als 6.000 Alben, knackevoll gefüllt mit Briefmarken wie auch über 70.000 Ansichtskarten. Dabei begleitet man den Philatelisten und Kommissionär auf allen nationalen und internationalen Auktionen, aber auch auf dem Weg des Wissens.

Noch nie gehört. Norfolkinsel? Ja, die gibt es. Sie liegt etwa 1.400 Kilometer östlich von Australien und wird von knapp 2.000 Menschen bewohnt. Und von dort gibt es Briefmarken. Das weiß man nach einem Besuch bei Johann Fürntratt. Der Grazer Philatelist und international tätige Kommissionär für Briemarkenauktionen besitzt die vollkommene Sammlung aller Marken der Norfolkinsel. Unter anderem. Rund um Fürntratt türmen sich nämlich noch 6.000 andere Alben, alle  voll mit Briefmarken. Etwaige spärliche Zwischenräume hat er im Laufe der letzten Jahrzehnte mit über 70.000 Ansichtskarten gut gefüllt. „Ansichtskarten sind schließlich ein Teil der Philatelie“, erklärt Fürntratt, während er per Smartphone als Sensal eine Auktion in der Schweiz begleitet. Spätestens seit er für einen Kunden die teuerste Einzelmarke in Österreich um nicht ganz 164.000 Euro erworben hat, hat der Mann gut zu tun. Sein globales Netzwerk hat Fürntratt in den letzten 30 Jahren mit Qualität und Kompetenz gesponnen, der selbst titulierte „Ehrlichkeitsfanatiker“ kennt den Wert der Ware. Schon nach wenigen Minuten wird aber klar, dass man hier einen Hort des Wissens betreten hat. Das liegt zum einen an den Briefmarken, vielmehr aber an Fürntratt selbst. Früher sei er mit seiner Frau und den Kindern viel gereist, mit den Briefen und Marken kam dann postwendend die Welt ins Haus. „Die Philatelie ist das einzige Metier, in dem alle Themenbereiche angesprochen werden. Jede Marke hat einen Sinn und wenn man sich damit beschäftigt, erweitert es den Horizont ungemein.“ Das kommt Fürntratt, der sich als „verdammt wissbegierig“ bezeichnet, schon zu Gute. Und seinem Gegenüber. Die Leidenschaft für die Philatelie begleitet den ehemaligen Judoka täglich und schärft den Blick noch immer für Abarten und Druckfehler auf den Marken, ein Spezialgebiet: „Man muss sich beim Sammeln spezialisieren. Ob das Länder oder Motive sind, ist ganz unterschiedlich.“ Und natürlich kann Füntratt auch die obligatorische Frage nach der Blauen Mauritius beantworten und kennt die Geschichte der vermeintlich berühmtesten Marke bis ins Detail: „Sie ist sicherlich die bekannteste Marke der Welt. Aber nicht die teuerste und auch nicht die seltenste.“

Johann Füntratt inmitten tausender von Briefmarken und Ansichtskarten. Der Grazer hat sich in über 30 Jahren als „Ehrlichkeitsfanatiker“ und jeder Menge Fachwissen in der weltweiten Philatelie einen Namen gemacht.

Fotocredit: Conny Leitgeb

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P. Kovacs-Merlini

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