Grazetta

„VON oben DIKTIERT“

Die NEOS-Abgeordneten Martina Künsberg Sarre und Niko Swatek fordern eine umfassende Bildungsreform, die Schulen mehr Entscheidungsfreiheit gibt.  
NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre mit dem
steirischen NEOS Klubobmann Niko Swatek:
„In Österreich wird Bildung nach wie vor vererbt.“

GRAZETTA In internationalen Vergleichen schneidet Österreichs Schulsystem gerade einmal mittelmäßig ab. Woran liegt das?
MARTINA KÜNSBERG SARRE • Wir haben eines der teuersten Bildungssysteme der Welt. Aber über 20 Prozent der Pflichtschul-Abgänger können nicht sinnerfassend lesen und haben Schwierigkeiten mit den Grundrechnungsarten. Der Output des Systems ist also nicht zufriedenstellend. Vor zehn Jahren war das mit ein Grund für die Gründung von NEOS: Es braucht einen überparteilichen Reformprozess

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, in dem Kinder und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen und nicht der ÖAAB und die Gewerkschaft.

NIKO SWATEK • Bildung ist die Startrampe für ein selbstbestimmtes Leben. Bildung darf keine Frage des Elternhauses, der Postleitzahl oder der finanziellen Möglichkeiten der Eltern sein. Dass etwas mit unserem Bildungssystem nicht stimmt, sehen wir auch daran, dass immer mehr Kinder Nachhilfe brauchen. Nachhilfe wird zu einer sozialen Frage.

Kritisiert werden vor allem auch überkommene pädagogische Konzepte. Man trichtert Kinder Wissen ein und ruft das bei Prüfungen wieder ab. Ist das wirklich noch so?
MKS • Wir wollen auch den starren Fächerkanon aufbrechen. Wenn ich das Zeugnis meiner Kinder mit dem meines 83 Jahre alten Vaters vergleiche, dann ist das relativ ähnlich, auch wenn es Veränderungen gegeben hat. Man sollte Fächer zusammenführen, das würde den Unterricht spannender machen. Es braucht Reformen auf mehreren Ebenen: Der Beruf des Lehrers muss attraktiver werden, die Art des Unterrichtens muss reformiert werden. Das Problem dabei ist, dass das System so schwerfällig ist, weil alles von oben diktiert wird.

Sollten Schulen und Lehrer mehr Entscheidungsspielraum bekommen?
MKS • Mehr Autonomie für die Schulen ist absolut notwendig. Beate Meinl-Reisinger und ich haben im Frühjahr Finnland und Estland besucht, um uns die Schulsysteme dort anzusehen. Beide Länder liegen bei den PISA-Tests immer im Spitzenfeld. Auch deshalb, weil in diesen Ländern 90 Prozent aller Entscheidungen an den Schulen getroffen werden. Man traut hier den Menschen viel zu, in Österreich wird kontrolliert. Das ist ein anderes Mindset.

Ein Reformvorschlag, der seit vielen Jahren diskutiert wird, ist die Gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen.
MKS • Wir sind für die Gemeinsame Schule. Die Trennung mit zehn Jahren in Gymnasium und Neue Mittelschule ist absurd. Wir reden nicht der Gleichmacherei das Wort, weil es eine innere Differenzierung braucht, die auf die Stärken und Schwächen der Kinder ausgerichtet ist.

NS • In Österreich wird Bildung nach wie vor vererbt. Kinder, die von den Eltern unterstützt werden, kommen ins Gymnasium, Kinder aus bildungsfernen Schichten eher nicht. In der Steiermark hängen wir, was den Ausbau von Ganztagsschulen betrifft, weit hinterher.

Lehrer beklagen, dass sie zu viel Zeit mit bürokratischen Aufgaben verbringen, dass sie auch noch Sozialarbeiter und Psychologen sein müssen.
MKS • Man lässt in Österreich die Lehrer allein, sie müssen nicht nur unterrichten, sie sind auch Sozialarbeiter und Psychologen. Kinder kommen ja mit sehr unterschiedlichen Problemen. Dass Lehrer das alles lösen sollen, ist eine massive Überforderung. Sie müssen Dinge tun, für die sie nicht ausgebildet sind. In Finnland ist an jeder Schule ein Schulpsychologe und zwar nicht einmal im Monat, sondern täglich.

In Österreich kann ein Schulpsychologe für mehrere tausend Kinder zuständig sein. Ein weiterer zusätzlicher Zeitfresser ist die überbordende Schulbürokratie. Das ist bei einer von uns in Auftrag gegebenen bundesweiten Erhebung herausgekommen. Pädagogen für administrative Arbeiten heranzuziehen, ist nicht sinnvoll und gehört schnellstens abgedreht.

NS • Seit Corona wissen wir, dass viele Kinder psychische Probleme haben, dass sie depressiv sind, dass sie über Selbstmord nachdenken. An den 871 steirischen Schulstandorten gibt es nur 57 Vollzeitäquivalente von Sozialarbeitern. Nicht einmal auf jede Schule kommt ein Sozialarbeiter.

Stichwort Lehrermangel: Was müsste man tun, um den Beruf attraktiver zu machen?
MKS • In Finnland werden junge Lehrer in ihren ersten fünf Jahren in Watte gepackt. Es wird sehr geachtet, dass sie Unterstützung bekommen, dass sie sich in ihrem Beruf wohlfühlen. In Österreich macht man das Gegenteil: Wir schicken Studierende bereits im 2. Semester allein in die Klassen. Damit sind komplett überfordert.

Stichwort Wie kann man die Bildungschancen von Kindern mit nicht deutscher Muttersprache verbessern?
MKS • Entscheidend ist die Elementarpädagogik

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, der Kindergarten, weil die Kinder dort deutsch sehr leicht erlernen. Zwischen Kindergarten und Schule gibt es aber kaum Zusammenarbeit. Man muss mehr Geld in die Elementarpädagogik investieren.

NS • In der Steiermark müssen beide Elternteile Vollzeit arbeiten, damit sie einen Kindergartenplatz bekommen. Das bedeutet, dass vor allem Kinder aus migrantischen Familien keinen Kindergartenplatz bekommen, weil viele Mütter nicht Vollzeit arbeiten. Aber gerade diese Kinder würden den Platz bitter nötig für das Deutschlernen brauchen. 

Foto: Mias Photoart

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