Seit mehr als sechs Jahrzehnten begeistert der Porsche 911 Sportwagenfans in aller Welt. Vor kurzem rückte der Hersteller auf der Automesse in Shanghai die Ikone wieder in den Mittelpunkt. Das hat gute Gründe.

wieder aufleben. Dazu gehören neben einer satten Grünlackierung auch drei Dekorstreifen auf der Fronthaube.
Im Reich der Mitte und der E-Mobilität also. Schätzungen zur Folge, werden 70 Prozent aller Elektroautos heuer in China verkauft. Und gerade dort rückte Porsche auf der Shanghai Auto Show mit den Modellen 911 Spirit 70 und GT3 die Sportwagenikone „Neunelf“ in den Mittelpunkt. Warum? Weil man es kann. Weil der „Elfer“ seit über sechzig Jahren Begehrlichkeiten weckt. Oder wie es schon die Porsche-Werbung aus der Vergangenheit flapsig suggerierte: „Keiner braucht ihn, jeder möchte ihn.“ Anfang der 1990er-Jahre provozierten die Porsche-Werber noch mit dem Slogan „So baut man Sportwagen.“ Was bleibt, sind weder Flapsigkeit noch Provokation, sondern vielmehr Wahrheit. Im Jahr 2024 verkaufte Porsche 50.941 Einheiten des 911er und damit um zwei Prozent mehr als im Jahr davor. Der 911 Spirit 70, der seine Premiere in Shanghai hatte, ist bereits das dritte 911-Modell, das im Rahmen der Heritage Design-Strategie entstanden ist.

Auch der Carrera S wurde neu aufgelegt. Dabei wurde die Motorleistung um 30 PS auf 480 PS gehoben.
Das emotionale Konzept bedient sich dabei Designelementen der 1970er- und 1980er-Jahre. Bereits fünf Jahre davor wurden die 1950er-Jahre in die limitierte Version des 911 Targa 4S gepackt. Die immense Nachfrage ließ den 911 Sport Classic folgen.
Beim „Touring-Paket“ verzichtet der 911 GT3 auf den feststehenden Flügel und bewahrt so die zeitlos elegante Linie des Neunelfer.

Zum nostalgisch angehauchten Elfer gesellte sich in Shanghai mit dem 911 GT3 jenes Basismodell für den GT-Motorsport, das sich seit mehr als 25 Jahren ebenso großer Beliebtheit erfreut und mit seinem 510 PS starken Hochdrehzahl-Saugmotor für überbordende Rundstreckenzeiten sorgt. Erstmalig geht der GT3 mit einer Heckflügel-Variante und als dezentes „Touring-Paket“ ohne Flügel an den Start. Die Bezeichnung „Touring-Paket“ geht wiederum auf die Ausstattungsvariante des 911 Carerra RS 2.7 aus dem Jahre 1973 zurück und soll die zeitlos elegante Linie des 911 bewahren. Diese findet sich auch im 911 Carrera S wieder, den Porsche neu aufgelegt hat. Mit der Weiterentwicklung des ikonischen Drei-Liter-Biturbo-Sechszylinder-Boxermotors um 30 PS auf 480 PS zieht man mit den Leistungswerten der Vorgängergeneration des 911 Carrera GTS blank. Das Carrera S Coupé beschleunigt in der Neufassung nun in 3,3 Sekunden von null auf 100 km/h und lässt die Tachonadel auf bis zu 308 km/h kreisen. Indessen schlummert unter der Haube des 911 Spirit 70 ein 3,6-Liter-Boxermotor mit 541 PS, eingebettet in eine Karosse, die auch im exklusiven Farbton „Olive Neo“ erhältlich ist. Das satte tiefe Grüne wird an der Fronthaube von drei schwarzen Dekorstreifen durchzogen. Auch eine Reminiszenz an die draufgängerischen 1970er: Damals brachten Fahrer Längsstreifen auf ihren Autos an, damit die Sportwagen bei hoher Geschwindigkeit im Rückspiegel besser zu erkennen waren. Glückliche Besitzer reiferer Porsche-Modelle werden sich erinnern können. Weil: „Es gibt keinen alten Porsche. Nur neue Besitzer.“
Fotos: Porsche